AGB

Allgemeine Geschäfts-, Zahlungs- und Lieferungsbedingungen für die Druckindustrie

I. Geltungsbereich/Vertragsschluss
Aufträge werden ausschließlich auf der Grundlage nachfolgender Bedingungen ausgeführt.
Abweichende Regelungen bedürfen der schriftlichen Bestätigung.
II. Preise

  1. Die im Angebot des Auftragnehmers genannten Preise gelten unter dem Vorbehalt, dass
    die der Angebotsabgabe zugrundegelegten Auftragsdaten unverändert bleiben, längstens jedoch vier Monate nach Eingang des Angebots beim Auftraggeber. Bei Aufträgen
    mit Lieferung an Dritte gilt der Besteller als Auftraggeber, soweit keine anderweitige ausdrückliche Vereinbarung getroffen wurde. Die Preise des Auftragnehmers enthalten keine Mehrwertsteuer. Die Preise des Auftragnehmers gelten ab Werk. Sie schließen Verpackung, Fracht, Porto, Versicherung und sonstige Versandkosten nicht ein.
  2. Nachträgliche Änderungen auf Veranlassung des Auftraggebers einschließlich des dadurch verursachten Maschinenstillstands werden dem Auftraggeber berechnet. Als
    nachträgliche Änderungen gelten auch Wiederholungen von Probeandrucken, die vom
    Auftraggeber wegen geringfügiger Abweichung von der Vorlage verlangt werden.
  3. Skizzen, Entwürfe, Probesatz, Probedrucke, Korrekturabzüge, Änderung angelieferter/übertragener Daten und ähnliche Vorarbeiten, die vom Auftraggeber veranlasst sind,
    werden berechnet. Gleiches gilt für Datenübertragungen (z. B. per ISDN).
    III. Zahlung
  4. Die Zahlung hat sofort nach Erhalt der Rechnung ohne jeden Abzug zu erfolgen. Eine
    etwaige Skontovereinbarung bezieht sich nicht auf Fracht, Porto, Versicherung oder sonstige Versandkosten. Die Rechnung wird unter dem Tag der Lieferung, Teillieferung oder
    Lieferbereitschaft (Holschuld, Annahmeverzug) ausgestellt. Wechsel werden nur nach
    besonderer Vereinbarung und zahlungshalber ohne Skontogewährung angenommen.
    Zinsen und Spesen trägt der Auftraggeber. Sie sind vom Auftraggeber sofort zu zahlen.
    Für die rechtzeitige Vorlegung, Protestierung, Benachrichtigung und Zurückleitung des
    Wechsels bei Nichteinlösung haftet der Auftragnehmer nicht, sofern ihm oder seinem
    Erfüllungsgehilfen nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last fallen.
  5. Bei außergewöhnlichen Vorleistungen kann angemessene Vorauszahlung verlangt werden.
  6. Der Auftraggeber kann nur mit einer unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderung aufrechnen oder ein Zurückbehaltungsrecht ausüben.
  7. Wird nach Vertragsabschluss erkennbar, dass die Erfüllung des Zahlungsanspruchs durch
    die mangelnde Leistungsfähigkeit des Auftraggebers gefährdet wird, so kann der Auftragnehmer Vorauszahlung verlangen, noch nicht ausgelieferte Ware zurückhalten sowie die Weiterarbeit einstellen. Diese Rechte stehen dem Auftragnehmer auch zu, wenn
    der Auftraggeber sich mit der Bezahlung von Lieferungen in Verzug befindet, die auf demselben rechtlichen Verhältnis beruhen. § 321 II BGB bleibt unberührt.
  8. Bei Zahlungsverzug sind Verzugszinsen in Höhe von 8 % über dem Basiszinssatz zu
    zahlen. Die Geltendmachung weiteren Verzugsschadens wird hierdurch nicht ausgeschlossen.
    Zahlt der Auftraggeber binnen 10 Tagen nach Rechnungserhalt und Lieferung der Ware
    den Preis einschließlich der Nebenkosten gem. Ziff. II („Preise“) nicht, kommt er auch
    ohne Mahnung in Verzug.
    IV. Lieferung
  9. Soll die Ware versendet werden, geht die Gefahr auf den Auftraggeber über, sobald die
    Sendung an die den Transport durchführende Person übergeben worden ist.
  10. Liefertermine sind nur gültig, wenn sie vom Auftragnehmer ausdrücklich bestätigt werden. Wird der Vertrag schriftlich abgeschlossen, bedarf auch die Bestätigung über den
    Liefertermin der Schriftform.
  11. Verzögert der Auftragnehmer die Leistung, so kann der Auftraggeber die Rechte aus
    § 323 BGB nur ausüben, wenn die Verzögerung vom Auftragnehmer zu vertreten ist. Eine
    Änderung der Beweislast ist mit dieser Regelung nicht verbunden.
  12. Betriebsstörungen – sowohl im Betrieb des Auftragnehmers als auch in dem eines Zulieferers – wie z. B. Streik, Aussperrung sowie alle sonstigen Fälle höherer Gewalt, berechtigen erst dann zur Kündigung des Vertrags, wenn dem Auftraggeber ein weiteres
    Abwarten nicht mehr zugemutet werden kann, anderenfalls verlängert sich die vereinbarte Lieferfrist um die Dauer der Verzögerung. Eine Kündigung ist jedoch frühestens
    vier Wochen nach Eintritt der oben beschriebenen Betriebsstörung möglich. Eine Haftung des Auftragnehmers ist in diesen Fällen ausgeschlossen.
  13. Dem Auftragnehmer steht an den vom Auftraggeber angelieferten Druck- und
    Stempelvorlagen, Manuskripten, Rohmaterialien und sonstigen Gegenständen ein
    Zurückbehaltungsrecht gemäß § 369 HGB bis zur vollständigen Erfüllung aller fälligen
    Forderungen aus der Geschäftsverbindung zu.
  14. Der Auftragnehmer nimmt im Rahmen der ihm aufgrund der Verpackungsverordnung
    obliegenden Pflichten Verpackungen zurück. Der Auftraggeber kann Verpackungen im
    Betrieb des Auftragnehmers zu den üblichen Geschäftszeiten nach rechtzeitiger vorheriger Anmeldung zurückgeben, es sei denn, ihm ist eine andere Annahme-/Sammelstelle
    benannt worden. Die Verpackungen können dem Auftragnehmer auch bei der Lieferung
    zurückgegeben werden, es sei denn, dem Auftraggeber ist eine andere Annahme-/Sammelstelle benannt worden. Zurückgenommen werden Verpackungen nur unmittelbar nach
    Auslieferung der Ware, bei Folgelieferungen nur nach rechtzeitiger vorheriger Mitteilung
    und Bereitstellung. Die Kosten des Transports der gebrauchten Verpackungen trägt der
    Auftraggeber. Ist eine benannte Annahme-/Sammelstelle weiter entfernt als der Betrieb
    des Auftragnehmers, so trägt der Auftraggeber lediglich die Transportkosten, die für eine
    Entfernung bis zum Betrieb des Auftragnehmers entstehen würden. Die zurückgegebenen
    Verpackungen müssen sauber, frei von Fremdstoffen und nach unterschiedlicher Verpackung sortiert sein. Anderenfalls ist der Auftragnehmer berechtigt, vom Auftraggeber
    die bei der Entsorgung entstehenden Mehrkosten zu verlangen.
    V. Eigentumsvorbehalt
  15. Die gelieferte Ware bleibt bis zur vollständigen Bezahlung aller zum Rechnungsdatum
    bestehenden Forderungen des Auftragnehmers gegen den Auftraggeber sein Eigentum.
    Zur Weiterveräußerung ist der Auftraggeber nur im ordnungsgemäßen Geschäftsgang
    berechtigt. Der Auftraggeber tritt seine Forderungen aus der Weiterveräußerung hierdurch an den Auftragnehmer ab. Der Auftragnehmer nimmt die Abtretung hiermit an.
    Spätestens im Falle des Verzugs ist der Auftraggeber verpflichtet, den Schuldner der
    abgetretenen Forderung zu nennen. Übersteigt der Wert der für den Auftragnehmer bestehenden Sicherheiten dessen Forderung insgesamt um mehr als 20 %, so ist der Auftragnehmer auf Verlangen des Auftraggebers oder eines durch die Übersicherung des
    Auftragnehmers beeinträchtigten Dritten insoweit zur Freigabe von Sicherungen nach
    Wahl des Auftragnehmers verpflichtet.
  16. Bei Be- oder Verarbeitung vom Auftragnehmer gelieferter und in dessen Eigentum stehender Waren ist der Auftragnehmer als Hersteller gemäß § 950 BGB anzusehen und
    behält in jedem Zeitpunkt der Verarbeitung Eigentum an den Erzeugnissen. Sind Dritte
    an der Be- oder Verarbeitung beteiligt, ist der Auftragnehmer auf einen Miteigentumsanteil
    in Höhe des Rechnungswerts der Vorbehaltsware beschränkt. Das so erworbene Eigentum gilt als Vorbehaltseigentum.
    VI. Beanstandungen/Gewährleistungen
  17. Der Auftraggeber hat die Vertragsgemäßheit der Ware sowie der zur Korrektur übersandten
    Vor- und Zwischenerzeugnisse in jedem Fall unverzüglich zu prüfen. Die Gefahr etwaiger
    Fehler geht mit der Druckreiferklärung/Fertigungsreiferklärung auf den Auftraggeber über,
    soweit es sich nicht um Fehler handelt, die erst in dem sich an die Druckreiferklärung/Fertigungsreiferklärung anschließenden Fertigungsvorgang entstanden sind oder erkannt werden konnten. Das gleiche gilt für alle sonstigen Freigabeerklärungen des Auftraggebers.
  18. Offensichtliche Mängel sind innerhalb einer Frist von einer Woche ab Empfang der Ware
    schriftlich anzuzeigen, versteckte Mängel innerhalb einer Frist von einer Woche ab Entdeckung; andernfalls ist die Geltendmachung des Gewährleistungsanspruchs ausgeschlossen.
  19. Bei berechtigten Beanstandungen ist der Auftragnehmer zunächst nach seiner Wahl zur
    Nachbesserung und/oder Ersatzlieferung verpflichtet und berechtigt. Kommt der Auftragnehmer dieser Verpflichtung nicht innerhalb einer angemessenen Frist nach oder
    schlägt die Nachbesserung trotz wiederholten Versuchs fehl, kann der Auftraggeber Herabsetzung der Vergütung (Minderung) oder Rückgängigmachung des Vertrags (Rücktritt) verlangen.
  20. Mängel eines Teils der gelieferten Ware berechtigen nicht zur Beanstandung der gesamten Lieferung, es sei denn, dass die Teillieferung für den Auftraggeber ohne Interesse ist.
  21. Bei farbigen Reproduktionen in allen Herstellungsverfahren können geringfügige Abweichungen vom Original nicht beanstandet werden. Das gleiche gilt für den Vergleich
    zwischen sonstigen Vorlagen (z. B. Digital Proofs, Andrucken) und dem Endprodukt. Darüber hinaus ist die Haftung für Mängel, die den Wert oder die Gebrauchstauglichkeit
    nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigen, ausgeschlossen.
  22. Für Abweichungen in der Beschaffenheit des eingesetzten Materials haftet der Auftragnehmer nur bis zur Höhe des Auftragswerts.
  23. Zulieferungen (auch Datenträger, übertragene Daten) durch den Auftraggeber oder durch
    einen von ihm eingeschalteten Dritten unterliegen keiner Prüfungspflicht seitens des
    Auftragnehmers. Dies gilt nicht für offensichtlich nicht verarbeitungsfähige oder nicht lesbare Daten. Bei Datenübertragungen hat der Auftraggeber vor Übersendung jeweils dem
    neuesten technischen Stand entsprechende Schutzprogramme für Computerviren einzusetzen. Die Datensicherung obliegt allein dem Auftraggeber. Der Auftragnehmer ist
    berechtigt eine Kopie anzufertigen.
  24. Mehr- oder Minderlieferungen bis zu 10 % der bestellten Auflage können nicht beanstandet
    werden. Berechnet wird die gelieferte Menge. Bei Lieferungen aus Papiersonderanfertigungen unter 1.000 kg erhöht sich der Prozentsatz auf 20 %, unter 2.000 kg auf 15 %.
    VII.Haftung
  25. Schadens- und Aufwendungsersatzansprüche des Auftraggebers, gleich aus welchem
    Rechtsgrund, sind ausgeschlossen.
  26. Dieser Haftungsausschluss gilt nicht
    – bei vorsätzlich oder grobfahrlässig verursachtem Schaden,
    – bei leicht fahrlässiger Verletzung wesentlicher Vertragspflichten, auch durch gesetzliche Vertreter oder Erfüllungsgehilfen des Auftragnehmers; insoweit haftet er nur auf den nach Art
    des Produkts vorhersehbaren, vertragstypischen, unmittelbaren Durchschnittsschaden,
    – im Falle schuldhafter Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit des
    Auftraggebers,
    – bei arglistig verschwiegenen Mängeln und übernommener Garantie für die Beschaffenheit der Ware,
    – bei Ansprüchen aus dem Produkthaftungsgesetz.
    VIII. Verjährung
    Ansprüche des Auftraggebers auf Gewährleistung und Schadensersatz (Ziffern VI. und VII.)
    verjähren mit Ausnahme der unter Ziffer VII. 2. genannten Schadensersatzansprüche in einem Jahr beginnend mit der (Ab-)Lieferung der Ware. Dies gilt nicht, soweit der Auftragnehmer
    arglistig gehandelt hat.
    IX. Handelsbrauch
    Im kaufmännischen Verkehr gelten die Handelsbräuche der Druckindustrie (z. B. keine Herausgabepflicht von Zwischenerzeugnissen wie Daten, Lithos oder Druckplatten, die zur Herstellung des geschuldeten Endprodukts erstellt werden), sofern kein abweichender Auftrag
    erteilt wurde.
    X. Archivierung
    Dem Auftraggeber zustehende Produkte, insbesondere Daten und Datenträger, werden vom
    Auftragnehmer nur nach ausdrücklicher Vereinbarung und gegen besondere Vergütung über
    den Zeitpunkt der Übergabe des Endprodukts an den Auftraggeber oder seine Erfüllungsgehilfen hinaus archiviert. Sollen die vorbezeichneten Gegenstände versichert werden, so hat
    dies bei fehlender Vereinbarung der Auftraggeber selbst zu besorgen.
    XI. Periodische Arbeiten
    Verträge über regelmäßig wiederkehrende Arbeiten können mit einer Frist von mindestens
    3 Monaten zum Schluss eines Monats gekündigt werden.
    XII. Gewerbliche Schutzrechte/Urheberrecht
    Der Auftraggeber haftet allein, wenn durch die Ausführung seines Auftrags Rechte Dritter,
    insbesondere Urheberrechte verletzt werden. Der Auftraggeber hat den Auftragnehmer von
    allen Ansprüchen Dritter wegen einer solchen Rechtsverletzung freizustellen.
    XIII. Erfüllungsort, Gerichtsstand, Wirksamkeit
  27. Erfüllungsort und Gerichtsstand sind, wenn der Auftraggeber Kaufmann, juristische Person des öffentlichen Rechts oder öffentlich-rechtliches Sondervermögen ist oder im Inland keinen allgemeinen Gerichtsstand hat, für alle sich aus dem Vertragsverhältnis ergebenden Streitigkeiten einschließlich Scheck-, Wechsel- und Urkundenprozesse, der
    Sitz des Auftragnehmers. Auf das Vertragsverhältnis findet deutsches Recht Anwendung.
    UN-Kaufrecht ist ausgeschlossen.
  28. Durch etwaige Unwirksamkeit einer oder mehrerer Bestimmungen wird die Wirksamkeit
    der übrigen Bestimmungen nicht berührt.

Stand 08/2002